Zurück in die Siebziger: Unsere Fahrzeuge bei den Dreharbeiten zu Ku’damm 77

Ende März 2025 verwandelte sich eine Straße im Westen Berlins in eine lebendige Kulisse der 1970er Jahre. Zwischen BVG-Doppeldeckern, Litfaßsäulen mit Persil-Plakaten und Passanten in Schlaghosen rollten zahlreiche Oldtimer ihrem großen Auftritt entgegen.

Dreharbeiten zu Ku'damm 77

Für die neue Staffel der ZDF-Erfolgsserie „Ku’damm 77“ wurden Teile Berlin ins Jahr 1977 zurückversetzt – und wir durften als Facility-Partner unseren Teil zur Zeitreise beitragen.

Szenenbild mit Geschichte

Die Vorbereitungen zu “Ku’damm 77” begannen schon Monate vorher. Für das Straßenbild des Jahres 1977 wurde nichts dem Zufall überlassen. Welche Modelle fuhren damals auf den Straßen? Welche Farben waren „in“? Welches Auto passte in welche Umgebung? Gemeinsam mit der Szenenbildnerin des Produktionsteams wurde eine Liste der benötigten Fahrzeuge erstellt: Von der S-Klasse des wohlhabenden Bürgertums bis zum VW Käfer, der als Alltagsauto in fast jeder Nachbarschaft zu sehen war. Hinzu kamen Polizeifahrzeuge sowie historische BVG-Busse.

Die Auswahl war nicht nur eine Frage der Authentizität, sondern auch der Logistik. Einige Fahrzeuge mussten mehrfach vorhanden sein, andere in bestimmten Farbvarianten oder mit kleinen Anpassungen wie historischen Nummernschildern. Viele Fahrzeuge kamen direkt aus unserem Fundus, andere wurden über unser Netzwerk von Privatbesitzern vermittelt. Jedes Fahrzeug wurde aufwendig hergerichtet, technisch überprüft und optisch in den authentischen Zustand von damals“ versetzt, inklusive authentischer Patina.

Alltag am Set

Schon früh am Morgen reihten sich unsere Fahrzeuge in der Richard-Wagner-Straße auf, die für die Aufnahmen in den fiktiven Kurfürstendamm verwandelt wurde. Historische Straßenschilder, alte Litfaßsäulen und passende Schaufensterdekorationen. Und mittendrin: die Autos aus unserem Online-Fundus. Da ist der grüne Mercedes-Benz W116, der elegant vor der Tanzschule Galant parkt, der VW Käfer, der lässig im Hintergrund durchs Bild fährt, die Polizeistreife, die für eine Szene mehrmals um den Block fahren musste.

Manchmal waren es gerade diese unscheinbaren Bewegungen, die in der Kamera das richtige Lebensgefühl erzeugten. Besonders beeindruckend: Eine Szene, in der eine Figur gedankenverloren aus einem Auto steigt, während im Hintergrund der Verkehr der 70er Jahre vorbeizieht – fast so, als wäre die Zeit nie vergangen.

Die kleinen Kompromisse der Authentizität

Trotz sorgfältiger Planung ist eine Drehwoche auch immer eine Woche der Improvisation. Mal reflektierte eine Windschutzscheibe das Licht zu stark, mal musste ein Fahrzeug kurzfristig ersetzt werden. In einem Fall wurde ein zu moderner Radweg kurzerhand mit parkenden Oldtimern kaschiert. Eine kreative Lösung, die nicht im Drehbuch stand, aber am Ende wunderbar funktionierte.

Erinnerungen im Rückspiegel

Am Set von “Ku’damm 77” fiel auf, dass die Fahrzeuge bei vielen Beteiligten Erinnerungen weckten. So erzählte eine Schauspielerin, wie sie als Kind mit ihrem Vater in genau so einem Käfer zur Schule gefahren sei. Ein Komparse posierte stolz vor einem Opel Rekord, der dem Auto seines Großvaters offenbar wie aus dem Gesicht geschnitten war. Solche Gefühle sind auch dem Publikum bekannt. Einmal mehr sind Autos nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch eine Art Zeitkapsel. Wer sich mit ihnen beschäftigt, blickt oft auch in die eigene Geschichte.

Ausblick

“Ku’damm 77“ wird voraussichtlich im Jahr 2026 im ZDF ausgestrahlt. Wir freuen uns schon jetzt auf das Ergebnis und darauf, die Fahrzeuge aus unserem Fundus in Bewegung zu sehen. Sie sind eingebettet in ein erzählerisches Zeitbild, das die Vergangenheit nicht nur zeigt, sondern auch spürbar macht.