Filmautos gesucht: Haben Sie einen Star in der Garage stehen?

Agenturen bringen Ihr Auto auf die Leinwand+++Unbedingt auf Versicherung achten

Einmal im Leben ein Filmstar zu sein, bleibt für viele ein Traum. Aber immerhin kann es das eigene Auto auf die Leinwand schaffen: Internetportale vermitteln Fahrzeuge für Filmproduktionen und Werbespots. Es gibt mehrere Hundert Euro pro Drehtag zu verdienen.

Für viele Film- und Werbeaufnahmen zählt das Auto zur rollenden Requisite. Ob als Kulisse am Straßenrand oder als Hauptdarsteller in einem Roadmovie – das passende Fahrzeug ist für Produktionsfirmen oft schwierig zu finden.

Einige Portale haben sich deshalb auf das Beschaffen und Vermitteln spezieller Autos für Film, Fernsehen und Werbung spezialisiert. Dazu zählen etwa rampenlicht-berlin.de, film-autos.com, filmauto.de und spielmobil.tv.

Serienfahrzeuge nur wenig gefragt

Dreharbeiten zu „Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino in Görlitz: Besitzer alter Militärfahrzeuge haben gute Chancen, diese auf die Leinwand zu bekommen. Wichtig ist dabei aber, vor Drehbeginn die Versicherungslage zu klären – ansonsten bleibt man möglicherweise auf entstandenen Schäden sitzen

Dreharbeiten zu „Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino in Görlitz: Besitzer alter Militärfahrzeuge haben gute Chancen, diese auf die Leinwand zu bekommen. Wichtig ist dabei aber, vor Drehbeginn die Versicherungslage zu klären – ansonsten bleibt man möglicherweise auf entstandenen Schäden sitzen

Foto: dpa

Von den Agenturen werden vor allem außergewöhnliche Fahrzeuge gesucht: Young- und Oldtimer, US-Fahrzeuge, Militär- und Einsatzautos. Gewöhnliche Gebrauchtfahrzeuge haben weniger Chancen. Diese kaufen die Produktionsgesellschaften oder Vermittler in der Regel selbst.

Besonders beliebt bei Filmdrehs sind Fahrzeuge mit Schiebedach und Automatikgetriebe: So fällt mehr Licht in den Innenraum, was den Fahrer besser beleuchtet. Und der Schauspieler wird nicht durchs Schalten von seiner Arbeit abgelenkt.

Rampenlicht Berlin hat sich auf US-Classic-Cars, Youngtimer und Oldtimer spezialisiert. Die Leihgebühr für die Autos liegt zwischen einem zweistelligen Betrag für kurze Fotoaufnahmen bis zu mehreren Hundert Euro pro Drehtag.

► „Als Fahrzeugbesitzer sollte man aber nicht erwarten, mit der Vermietung reich zu werden”, sagt Ursula Narr von Rampenlicht Berlin. Der Verleih ist eher ein kleiner Nebenverdienst.

Bei der Agentur Spielmobil in Hamburg können Interessierte ihre Fahrzeuge ebenfalls kostenlos in einer Datenbank eintragen lassen. Inhaber Jan Trommer ist spezialisiert auf deutsche Serien wie die norddeutschen „Tatorte“, „Polizeiruf“ und „Großstadtrevier“.

Dafür benötigt er immer mal wieder auch normale Alltagsautos. Rund 130 Fahrzeuge hat er zwar in seinem eigenen Bestand, bei speziellen Anfragen greift er aber auf seine Datenbank zurück.

Die Realität der Vergangenheit nachbilden

Eine der vermutlich größten Sammlungen an vermietbaren Oldtimern bietet die Internetplattform film-autos.com. Aktuell sind dort mehr als 3000 Fahrzeuge unterschiedlicher Epochen, Modelle, Farben und Ausstattungen registriert. „Unsere Fahrzeuge können die Realität einzelner Jahrzehnte perfekt nachbilden”, sagt Inhaber Wilko Müller. Er arbeitet für Produktions- und Eventfirmen sowie Filmausstatter und Fotografen.

Die Registrierung in der Datenbank ist kostenlos. Der Halter beschreibt sein Fahrzeug in einem Onlineformular, lädt einige Fotos hoch und gibt seine Preisvorstellung für eine Tagesmiete ab. Nach Prüfung des Autos bekommt er eine Preiseinstufung zugeschickt.

Je nach Fahrzeug, Zustand und Verfügbarkeit liegen die gezahlten Mietpreise zwischen 200 und 800 Euro. Für die Vermittlung erhält das Unternehmen zehn Prozent des Mietpreises plus Mehrwertsteuer.

Vor Drehbeginn unbedingt Versicherungsfragen klären

Findet das eigene Auto einen Interessenten, müssen die Bedingungen für den Einsatz am Dreh geklärt werden: Wann, wo und zu welchen Konditionen wird das Auto genutzt? Autobesitzer sollten sich vor Drehbeginn auch über eine spezielle Drehortversicherung informieren, rät der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Denn bei einer allgemeinen Vollkasko seien nicht unbedingt Filmschäden versichert, die am Set passieren können. Auch Burn-outs oder Driftszenen sollten vorher mit der Produktionsfirma geklärt werden. Zu den schriftlich fixierten Mietbedingungen der Anbieter zählt außerdem, ob ein Schauspieler mit dem Auto fahren darf oder nicht.

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